Innovative Konzepte in der Patientenversorgung

PRO B – PROM bei Brusterkrankungen – neue Wege in der Versorgung bei metastasiertem Brustkrebs

Schon seit vielen Jahren werden in klinischen Studien, vornehmlich im onkologischen Bereich, Lebensqualitätsabfragen bei den teilnehmenden Patient*innen durchgeführt. Vor einigen Jahren noch wurden alle 3 Monate Lebensqualitätsbögen ausgehändigt und die Ergebnisse erst viele Jahre später, bei Veröffentlichung der Studienergebnisse, bekannt gemacht. Die Abfragefrequenzen wurden in den vergangenen Jahren etwas häufiger – meist zum Start eines neuen Therapie-Zyklusses, allerdings hatten und haben diese Erhebungen während der Patient*innenbetreuung im Studienverlauf so gut wie keine Relevanz, da die Datenübermittlung in der Regel zu keinerlei Feedback führt und auch die Wochen zwischen den jeweiligen Therapiezyklen nicht erfasst werden.

Wohl auch im Zuge der Digitalisierung und den sich dadurch bietenden Möglichkeiten rückte in den letzten Jahren die zunehmende Relevanz der kontinuierlichen Lebensqualitätsüberwachung immer mehr in den Fokus der Mediziner*innen und mehrere internationale Studien konnten eine Verbesserung der Lebensqualität, eine Verlängerung der Überlebenszeit, aber auch eine Reduzierung ungeplanter Rettungseinsätze, sowie Krankenhausaufenthalte in Zusammenhang  mit der intensiveren, App- oder Web-basierten Symptomüberwachung zeigen.

Die Charité Universitätsmedizin in Berlin untersucht nun im Rahmen der Pro-B-Studie unter der Leitung von Frau Dr. med. Maria M. Karsten bei einem großangelegten Projekt, ob derartige Ergebnisse bei Patient*innen mit mestastasiertem Mammakarzinom bestätigt werden können.

PRO B wird als zweiarmige Interventionsstudie durchgeführt.

Die Patientinnen im Interventionsarm erhalten über die App PatientConcept in regelmäßigen Zeitabständen Fragebögen zur Erfassung ihres Befindens und ihrer spezifischen krankheitsbezogenen Beschwerden auf ihrem Smartphone. Diese digitalen PROs werden in Echtzeit an das behandelnde Studienzentrum rückgemeldet. Eine Verschlechterung der Werte wird mittels eines automatisch generierten Alarms angezeigt. Das jeweilige Zentrum nimmt dann Kontakt zur Patientin auf, um die Verschlechterung ihrer Werte zu spezifizieren und ggf. weitere Maßnahmen einzuleiten. 

Die Patientinnen der Kontrollgruppe werden in drei monatigem Abstand, aber ohne Alarmauslösung,  befragt und erhalten Ihre Werte jedoch zu Ende des Nachbeobachtungszeitraumes.

Ausführliche Informationen über dieses Projekt gibt es auf der Homepage zum Studienprojekt.

Link zu Pro-B-Projekt