
Wer bist du? Stell dich bitte kurz vor.
Mein Name ist Marion Zerlett ich bin 60 Jahre alt und arbeite auf der Phase I-Einheit der Studienzentrale des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn.
Seit 10 Jahren bin ich Mitglied bei BUVEBA.
Wie bist du Studienkoordinatorin geworden?
Nach meinem Fachabitur habe ich eine Ausbildung zur Arzthelferin, heute Medizinische Fachangestellte, absolviert. Seit 1986 bin ich am UKB tätig und habe seitdem an klinischen Prüfungen mitgewirkt. 2004 habe ich bei der AGAH die Weiterbildung zur Study Nurse absolviert und 2008 beim MIBEG den Klinischen Monitor.
Meine ersten Tätigkeiten im Rahmen klinischer Prüfungen fanden in ambulanten Zulassungsstudien statt. Zu dieser Zeit gab es noch keine elektronischen Mittel, weder als source data, noch als CRF oder ISF. Zwischenzeitlich habe ich als klinischer Monitor eine große Phase III Studie an 12 Zentren Deutschlandweit betreut. Seit 2010 bin ich als Studienkoordinatorin und Stationsleitung verantwortlich für die Phase I-Einheit.
Was liebst du an deinem Beruf am Meisten?
Ich liebe alle Bereiche der Phase I-Einheit, beginnend mit der Planung eines neuen Projektes, im Hinblick auf die Machbarkeit, die Finanzierung, die Einholung der Genehmigung und nicht zuletzt die praktische Umsetzung, inkl. der Bedarfsplanung von Personal und Material, sowie der Räumlichkeiten und die Erstellung von Ablaufplänen und Worksheets. Da wir neben Phase I Projekten auch Studien der Phase II bis einschließlich IV betreuen, haben wir sowohl stationäre als auch ambulante Studienteilnehmer. Besonders der direkte Kontakt zu diesen und die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen, wie Blutentnahmen, EKGs und vieles mehr bereitet mir immer noch Freude. Auch die Umsetzung der immer aufwändiger werdenden Labormanuale und der dadurch entstehende Umgang mit Proben ist neben den vielen administrativen Tätigkeiten, wie die Erstellung/Pflege von ISFs, Personal- und Bettenplänen für mich eine Bereicherung.
Durch die vielen verschiedenen Indikationen wird es nie langweilig oder monoton, was ich als absolute Bereicherung empfinde.
Was ist für dich die größte Herausforderung?
Das unterschiedliche Aufkommen von Tätigkeiten/Projekten/Probanden. Mal ist es relativ ruhig und mal stürmisch.
Wenn du die Chance hättest, jetzt sofort eine Sache zu ändern/verbessern - was wäre das?
Gerne würde ich eine gute Aus- bzw. Weiterbildungsvorgabe für das Berufsbild der Study Nurse etablieren. Meine Weiterbildung hat seinerzeit ein sechsmonatiges Praktikum vorausgesetzt. Heute kann man das innerhalb weniger Tage. Auch die unterschiedliche Benennung Study Nurse, Study Coordinator, CRA… könnte man vereinheitlichen und in diesem Zuge wäre eine Festlegung der Besoldung, zumindest mit einer Form eines Grundgehaltes sicher gut.
Die berühmten letzten Worte:
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich mich nach mehr als 30 Jahren immer noch gut aufgehoben und glücklich mit meiner Beteiligung an klinischen Studien fühle und keinen anderen Beruf ausüben möchte.