Handlungsbedarf im Bereich der klinischen, nicht kommerziellen Studien!

Wissenschaftsgremien in Deutschland sagen „Potential ist nicht ausgeschöpft“

Insbesondere die Bereiche Therapieoptimierung (TOP), Kinderarzneimittel und Medikamente für seltene Erkrankungen (orphan drugs) sind in der Regel unterfinanziert, gleichzeitig existieren hohe regulatorische Hürden.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Forum Gesundheitsforschung und Wissenschaftsrat sagen übereinstimmend dass das Potential in der deutschen Forschungslandschaft in diesen Bereichen noch nicht ausgeschöpft ist.

Ausdrücklich sind hier nicht nur AMG-Studien gemeint, sondern alle qualitätsgesicherten klinischen Untersuchungen, auch mit kleinen Fallzahlen.

Auch die medizinischen Fachgesellschaften klagen die Vernichtung der Freiräume für Forschung durch die Arbeitsverdichtung im klinischen Alltag an.

Wie kann man nun diesem Sachverhalt begegnen? Der Wissenschaftsrat empfiehlt ein umfangreiches Förderungskonzept (5 bis 10 Mio. Euro Förderung für Studien von 8 – 10 Jahren Dauer) zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit und Attraktivität deutscher Studienstandorte. Außerdem sollen Krankenkassen in die Studienfinanzierung eingebunden werden!

Eine ausreichende Infrastruktur und Ausbildung des Nachwuchses wird von allen Beteiligten als unabdingbar angesehen, Clinical Trial Units (CTU) an allen universitären Forschungsstandorten mit ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen stellen die sichere Basis für die künftige Forschungslandschaft.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 05/2019